e.o.plauen Preis
»Isabel Kreitz ist als Comiczeichnerin allein schon deshalb bemerkenswert, weil sie seit mehr als dreißig Jahren erfolgreich im Geschäft ist. Sie begann als Comic-Strip-Zeichnerin, die anonym die Ottifanten gestaltete, doch als sie 1996 Uwe Timms Novelle Die Entdeckung der Currywurst als Comic adaptierte, war klar, dass hier jemand andere Ambitionen hatte als bloße Fließbandarbeit an einer Serie. Gerade mit der Umarbeitung literarischer Vorlagen, ist Kreitz dann auch nicht nur berühmt, sondern auch populär geworden: Vier Jugendbücher von Erich Kästner hat sie zu Comics gemacht: Der 25. Mai, Pünktchen und Anton, Emil und die Detektive und Das doppelte Lottchen. Schon dadurch gibt es eine enge Beziehung zu Erich Ohser, der ja Kästners Lieblingsillustrator für dessen Gedichtbände war. Kreitz bewies aber überdies mit ihren am Stil der berühmten Bilder von Walter Trier zu Kästners Jugendbüchern angelehnten Comics, dass sie wie niemand sonst in Deutschland die Ästhetik der Zwischenkriegszeit zu reproduzieren versteht. Weitere Comicbände wie Die Sache mit Sorge oder Hamann beweisen auch ihr zeitgeschichtliches Interesse an dieser ambivalenten Epoche. Aber Kreitz ist darauf nicht festgelegt. Sie hat eine Heftserie im Stil amerikanischer Comics gezeichnet (Mabuse), ist erfolgreich mit Werbecomics, die ihr ebenso viel bedeuten wie ihre freien Arbeiten, und hat eine Zeitungscomicserie zu wichtigen Ereignissen der deutschen Geschichte gezeichnet, die auch als eindrucksvolles Buch erschienen ist (Deutschland – Ein Bilderbuch). Isabel Kreitz steht als einzelne Autorin für die ganze Vielfalt des Comics – und damit in der Nachfolge von Erich Ohser.« (Andreas Platthaus über Isabel Kreitz)
Erich Kästner (dt. Schriftsteller)
Der e.o.plauen Preis ist mit der Übergabe einer Bronzeplastik und einem Preisgeld von 6.000 Euro verbunden. Die Plastik, vom Plauener Künstler Hannes Schulze geschaffen, zeigt einen Notizblock mit Bleistift. Die Inschriften »Vater und Sohn« und e.o.plauen weisen auf das Schaffen und den Namen jenes Mannes hin, nach dessen Pseudonym der Preis benannt ist.
Erich-Ohser-Haus
Nobelstraße 7
08523 Plauen
Erich-Ohser-Haus
Nobelstraße 7
08523 Plauen
Unterstützt und gefördert durch: Stadt Plauen, Kulturraum Vogtland Zwickau, Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Best Western, Netzwerk Stiftungen und Bildung, vierland